1. September 1924:
Die Verträge für den Dawes-Plan zur Zahlung der Reparationen durch Deutschland werden unterschrieben.
In Genf beginnt die fünfte Völkerbundversammlung. Hauptthema der Beratungen, die bis zum 2. Oktober dauern, ist das Genfer Abrüstungsprotokoll.
22. September 1924
Die Münchner Polizeidirektion spricht sich dafür aus, Adolf Hitler, als straffälligen Ausländer, nach Österreich auszuweisen. Dies stößt auf Widerstand der österreichischen Staatsregierung, die den Agitator nicht im Land haben will und sämtliche Grenzbahnhöfe und –übergänge anweist, diesem den Grenzübertritt zu verweigert. Begründet wurde dies damit, dass Hitlers österreichische Staatsbürgerschaft nach Ableistung des Wehrdienstes in Deutschland fraglich sei. 1925 verlor Hitler die österreichische Staatsbürgerschaft und war bis zur Erlangung der deutschen bis 1932 offiziell staatenlos.
28. September 1924
In Seattle geht die erste Weltumrundung in einem Flugzeug in zahlreichen Etappen nach 175 Tagen zu Ende. Von vier gestarteten Maschinen des Typs Douglas World Cruiser erreichen zwei wieder ihren Abflugort.
2. August 1924
Erstmals wird ein Konzert der Berliner Philharmonie mit einem technisch guten Ergebnis im Rundfunk übertragen.
27. August 1924
Obwohl Forscher zuvor berechnet hatten, dass die Temperatur auf dem Mars zu kalt für tierisches oder menschliches Leben sei, melden amerikanische Zeitungen „Signale vom Mars“. Die Funkstation in Vancouver / Kanada hatte in der letzten Augustwoche wiederholt rätselhafte Signale empfangen, die sich nicht zuordnen ließen und von Sachverständigen als Signale vom Mars gedeutet wurden. Darauf folgende großangelegte Abhöraktionen mehrerer Funkstationen konnten dies nicht verifizieren.
19. Juli 1924
Mit der „Frankfurter Olympiade” findet im Deutschen Reich eine Ersatzveranstaltung für die deutschen Athleten statt, die an den VIII. Olympischen Sommerspielen in Paris laut Beschluss des Internationalen Olympischen Komitees nicht teilnehmen dürfen.
1. Juni 1924
Am Wiener Südbahnhof wird ein Revolverattentat auf den christlich-sozialen österreichischen Bundeskanzler Ignaz Seipel verübt. Der 24-jährige Attentäter ist Mitglied der sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Der Kanzler überlebt, leidet aber bis zu seinem Lebensende an den Folgen des Lungensteckschusses.
2. Juni 1924
In den USA unterzeichnet Präsident Calvin Coolidge den „Indian Citizenship Act", der den Ureinwohnern die vollen Wahl- und Bürgerrechte zuspricht. Zur Zeit der Gesetzeseinführung leben in den USA nur noch rund 250.000 Native Americans, vorwiegend in Reservaten und gelten als „Fremde ohne Staatsbürgerrechte“.
3. Juni 1924
In einem Sanatorium in Kierling, Österreich stirbt der Schriftsteller Franz Kafka mit 40 Jahren an Tuberkolose. Sein Grab befindet sich auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in Prag.
9. Juni 1924
In Berlin beginnen die zweijährigen Dreharbeiten zu dem Natur-Stummfilm „Die Biene Maja“ nach dem Bestseller von Waldemar Bonsels. Der Film wird als Sensation gefeiert, da erstmals echte Tiere die Hauptrolle in einem Stummfilm spielen. Die Filmfirma beherbergt unter anderem fünf Bienenstöcke, ein paar Hundert Mistkäfer, Grillen und Stubenfliegen.
24. Juni 1924
Bei einem Bergwerksunglück in Gloggnitz / Österreich kommen 29 Kumpel ums Leben. Aus einer defekten Rohrleitung waren giftige Gase in den Schacht gelangt, indem sich 70 Arbeiter der Frühschicht befanden.
4. Mai 1924
Bei der Reichstagswahl in der Weimarer Republik erringen die republikfeindlichen radikalen Parteien (Kommunisten und Nationalsozialisten) starke Gewinne.
4. Mai bis 27. Juli 1924
Die Olympischen Sommerspiele in Paris finden statt. Deutsche Sportler sind wiederum ausgeschlossen.
1. April 1924
Adolf Hitler, der im November 1923 nach einem Putschversuch ins Landsberger Gefängnis eingeliefert wurde, wird in München zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt, jedoch begnadigt und am 20. Dezember 1924 entlassen. Während der Haft schreibt er den ersten Teil von „Mein Kampf”.
2. April 1924
In Wien eröffnet der Regisseur und Theaterintendant Max Reinhard das Theater in der Josefstadt. Vier Jahre zuvor hatte er die Salzburger Festspiele begründet.
4. April 1924
Beim bayerischen Justizministerium geht ein Gesuch mit 24.000 Unterschriften ein, das den sofortigen Straferlass für die beim Hitlerprozess verurteilten Personen fordert.
In den Münchner Kammerspielen wird Karl Valentins Stehgreifkomödie „Die Raubritter von München” mit großem Erfolg uraufgeführt.
3. April 1924
In Omaha, Nebraska wird Marlon Brando geboren. Er sollte einer der bedeutendsten Filmdarsteller des 20. Jahrhunderts werden, er wurde zweimal mit dem „Oscar“ als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet (1955 und 1973).
6. April 1924
Bei den Landtagswahlen wird der „Völkische Block“, in dem die verbotene NSDAP aufgegangen war, mit 36,7 % in Landsberg stärkste Partei.
3. März 1924
Die Türkei beschließt die Abschaffung des Kalifats.
15. März 1924
In Deutschland werden die letzten Papiermark im Nennwert von fünf Billionen Mark gedruckt. Sie entsprechen nach der Währungsreform desselben Jahres fünf Rentenmark.
25. März 1924
In Griechenland proklamiert die Nationalversammlung die Republik: König Georg II. (1890-1947) verlässt das Land.
29. März 1924
Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhl und Bayern zur Neuregelung des Verhältnisses von katholischer Kirche und Staat in Bayern. Es räumte der Kirche große Rechte ein (Ende staatlicher Besetzung kirchlicher Stellen, kirchliche Mitwirkungsrechtsrechte bei der Ernennung von Professoren, Bestandsgarantie für theologische Fakultäten, konfessionelle Lehrerbildung, Konfessionsschulen und Religionsunterricht). Der Freistaat Bayern verpflichtete sich ferner zu finanziellen Leistungen an die Kirche, größtenteils auf Basis der älteren Regelungen von 1817. Das Bayerische Konkordat gewann Modellcharakter für spätere Konkordatsabschlüsse deutscher Länder.
30. März 1924
Mit Ausstrahlen der ersten Sendung der privaten Gesellschaft „Deutsche Stunde in Bayern“ beginnt in Bayern die Rundfunkära. Gesendet wurde aus dem Kuppelsaal im Verkehrsministerium in München.
26. Februar 1924
Beginn des Hochverratsprozesses gegen Adolf Hitler, Erich Ludendorff und weitere am sogenannten Hitler-Putsch Beteiligte in der Kaserne der Infanterieschule in München Nymphenburg
12. Februar 1924
Die deutsche Reichsregierung erlässt die Verordnung zur Schaffung der Deutschen Reichsbahn als staatliches Unternehmen.
Die „Rhapsody in Blue“, eine der berühmtesten Kompositionen von George Gershwin, wird in der New Yorker Aeolian Concert Hall uraufgeführt.
14. Februar 1924
Uraufführung des ersten Teils von Fritz Langs Filmepos „Die Nibelungen: Siegfried" im Ufa-Palast am Zoo in Berlin.
28. Februar 1924
Reichspräsident Friedrich Ebert hebt den am 26. September 1923 verhängten Ausnahmezustand auf.
1. Januar 1924
Die Großdeutsche Volksgemeinschaft wird als Ersatzorganisation für die nach dem Fehlschlag des Hitlerputsches in München verbotene NSDAP gegründet.
21. Januar 1924
In Gorki bei Moskau stirbt der Gründer und Regierungschef der Sowjetunion, Wladimir I. Lenin. Josef Stalin, Grigori Sinowjew und Leo Kamenew übernehmen die Führung der Partei.
22. Januar 1924
Der Oberbürgermeister von Köln, Konrad Adenauer (Zentrum), wird zum Präsidenten des Preußischen Staatsrats gewählt.
25. Januar bis 5. Februar 1924
In Chamonix (Frankreich) finden die Olympischen Winterspiele statt. Deutsche Athleten sind ausgeschlossen.
Vor 100 Jahren
2. Dezember 1923
Maria Callas wird in New York geboren. Sie sollte eine der bedeutendsten Sopranistinnen des 20. Jahrhunderts werden.
Dezember 1923
George Gershwin, der ebenfalls in New York lebt, erhält den Auftrag, ein Stück zu komponieren, das klassische Klaviermusik mit Jazz verbindet. Dieses Werk wird später als die „Rhapsody in Blue“ weltbekannt und 1948 unter der Leitung von Leonard Bernstein in Landsberg aufgeführt.
Vor 90 Jahren
9. November 1933
Die sogenannte „Führerzelle“ in der Strafvollzugsanstalt Landsberg wird für die Öffentlichkeit freigegeben und entwickelt sich zum Touristenmagnet und Wallfahrtsort für die rechte Jugendbewegung. Nach Kriegsende 1945 errichtet die US-Besatzungsmacht in der Haftanstalt ein Kriegsverbrechergefängnis, das 1958 der bayerischen Justizverwaltung übergeben wird.
Vor 100 Jahren
8. November 1923
Hitler-Ludendorff-Putsch: Adolf Hitler besetzt mit Erich Ludendorff, Hermann Göring und anderen Nationalsozialisten den Bürgerbräukeller in München und verkündet, die „nationale Revolution“ sei ausgebrochen und die Reichsregierung der Weimarer Republik abgesetzt.
9. November 1923
Adolf Hitler marschiert mit seinen Anhängern auf die Feldherrnhalle zu, wo es zu einer Konfrontation mit der Bayerischen Landespolizei kommt. Der Marsch im Rahmen des Hitlerputsches wird blutig gestoppt. Vor der Feldherrnhalle werden vier Polizisten, dreizehn Putschisten sowie ein Passant getötet.
11. November 1923
Nach dem Putschversuch wird Adolf Hitler am 11. November ins Gefängnis Landsberg eingeliefert. Am 1. April 1924 wird Hitler in München zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt, jedoch begnadigt und am 20. Dezember 1924 entlassen. Während der Haft schreibt er den ersten Teil von „Mein Kampf”.
15. November 1923
Höhepunkt der Hyperinflation. Mitte November 1923 kostet ein Kilo Roggenbrot 233 Milliarden Mark, ein Kilo Rindfleisch 4,8 Billionen. Die Rentenmark zur Bekämpfung der Hyperinflation wird eingeführt.
18. November 1923
Die Bezirksgruppe Landsberg des am Hitlerputsch beteiligten und nach dessen Scheitern verbotenen rechtsradikalen „Bund Oberland“ meldet ihre Auflösung.
29. November 1923
Der Stummfilm „Die Straße“ von Karl Grune kommt in die Lichtspielhäuser. Der Film gilt als Meisterwerk des expressionistischen Stummfilms und begründet das Genre des sogenannten Straßenfilms
30. November 1923
Wilhelm Marx, Mitglied der Zentrumspartei, wird Reichskanzler.
Vor 70 Jahren
11. Oktober 1953
Im Zederbräusaal findet ein „Deutsch-Amerikanischer Tanzabend“ statt, eine der vom US-Militär initiierten „Goodwill“ Initativen. Der Eintritt kostet 1,50 DM
Vor 100 Jahren
21. Oktober 1923
Das Deutsche Museum stellt in München das weltweit erste Projektionsplanetarium vor, das Walther Bauersfeld in der Jenaer Firma Zeiss entwickelt hat.
29. Oktober 1923
Der deutsche Rundfunk wird offiziell gestartet. Seine erste Sendung, die von der Gesellschaft „Radiostunde“, der späteren bekannten „Funk-Stunde Berlin“, aus dem Vox-Haus gesendet wird, findet von 20 bis 21 Uhr statt.
Vor 50 Jahren
18. September 1973
Die Deutsche Demokratische Republik und die Bundesrepublik Deutschland werden per Akklamation als 133. und 134. Mitglied in die Vereinten Nationen aufgenommen.
Vor 100 Jahren
1. September 1923
Bei einem Erdbeben im Großraum Tokio und den daraus resultierenden Bränden sterben 143.000 Menschen, 500.000 werden verletzt
7. September 1923
Der Internationale Polizeikongress in Wien beschließt, die „Internationale Kriminalpolizeiliche Kommission“ zu gründen, eine Vorläuferorganisation der Interpol.
30. September 1923
Vermittelt durch die Familie Bechstein (Pianos) trifft Hitler erstmals die Familie Wagner in Bayreuth
Vor 100 Jahren
10. August 1923
Der Landtag des Volksstaats Hessen stiftet erstmals den Georg-Büchner-Preis für Künstler, die aus Hessen, der Heimat Büchners stammen oder eine geistige Verbindung zum Land haben. 1951 wurde der Preis in einen allgemeinen Literaturpreis umgewandelt, der jährlich von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung verliehen wird.
12. August 1923
Sturz der Regierung Wilhelm Cuno mit dem Kabinett Cuno
13. August 1923
Gustav Stresemann (DVP) wird neuer Reichskanzler.
15. August bis 30. September 1923
In Weimar findet die erste Bauhaus-Ausstellung statt. Das Staatliche Bauhaus, inzwischen meist nur Bauhaus, war eine 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründete Kunstschule. Nach Art und Konzeption war es damals etwas völlig Neues, da das Bauhaus eine Zusammenführung von Kunst und Handwerk darstellte.
Vor 90 Jahren
20. Juli 1933
Erste Sitzung des gleichgeschalteten Landsberger Stadtrats
Vor 20 Jahren
27. Juni 2003
Der Neubau der Stadtverwaltung an der Katharinenstraße wird bezogen.
Vor 60 Jahren
Anlässlich des Ruethenfestes wird die Laienspielbühne der VHS Landsberg gegründet. Gründungmitglieder waren Josef Pschorr, Konrad Gerum, Hansjörg Falkner, Konrad Vivell und Oscar Hocke. Dieser Verein ist der Ursprung der landsberger bühne e.V.
Vor 90 Jahren
2. Juni 1933
Fünf junge Männer werden verhaftet, weil sie im Parteilokal der NSDAP (Süßbräu) ein kommunistisches Lied gesungen haben
18. Juni 1933
Im Festsaal des Historischen Rathauses findet die „Sonderausstellung junger Künstler“ statt. Unter anderem dabei: Johann Mutter
Vor 100 Jahren
21. Juni 1923
In Landsberg wird der sogenannte Schlageterstein aufgestellt. Leo Schlageter, der im Mai 1923 als vermeintlicher Spion von den Franzosen hingerichtet wurde, wurde von rechten Kreisen zum Märtyrer stilisiert.
Vor 650 Jahren
15. Juni 1373
Der Veitsmarkt in Landsberg wird erstmals abgehalten. Dieser Markt für Krämerwaren, Haushaltswaren und vielem mehr findet bis heute auf dem Hauptplatz, Hellmairplatz und in der Ludwigstraße statt.
Vor 75 Jahren / heute
10. Mai 1948 / 14. Mai 1948/ 14. Mai 2023
Der weltberühmte Dirigent Leonard Bernstein leitet in Landsberg ein Konzert des Displaced-Persons-Orchesters mit jüdischen KZ-Überlebenden. Aufgeführt wird unter anderem die „Rhapsody in Blue“ von George Gershwin. An dieses Konzert erinnert das „Liberation Concert 2023“ am 14. Mai 2023 im Stadttheater. Vier Tage nach dem Konzert wird am 14. Mai 1948 der Staat Israel gegründet. Für viele Bewohner und Bewohnerinnen des DP-Lagers Landsberg ein Zeichen der Hoffnung, endlich nach Eretz Israel auswandern zu können.
Vor 90 Jahren
3. Mai 1933
Erste Versammlung der Landsberger NS-Frauenschaft im Zederbräusaal mit 90 Teilnehmerinnen
8. Mai 1933
Bücherverbrennung auf dem Hauptplatz: Zwischen 17 und 18 Uhr wurden nach einem Standkonzert der SA-Kapelle marxistische und kommunistische Flugblätter, Zeitungen und andere Publikationen verbrannt, außerdem das damals „berüchtigte“ Buch „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque, der darin den Schrecken des 1. Weltkriegs schildert.
20. Mai 1933
In den „Landsberger Neuesten Nachrichten“ erscheint erstmals die Aufforderung „Kauft nicht bei Juden!“. In Landsberg gibt es zu der Zeit fünf Geschäfte, die von jüdischen Inhabern geführt werden, das größte davon war das Kaufhaus Westheimer am Hauptplatz.
Vor 150 Jahren
1. Mai 1873
Erster fahrplanmäßiger Zugverkehr von Landsberg nach München. Im Jahr zuvor wurden der Landsberger Bahnhof eingeweiht und die Ankunft des ersten Zugs gefeiert.
Vor 300 Jahren
30. Mai 1723
Johann Sebastian Bach tritt in Leipzig seinen Dienst als Thomaskantor an
Vor 90 Jahren
27. April 1933
In Landsberg werden der Bund Deutscher Mädel (BDM) und die Jungmädelschar (JM) gegründet. Die Mitgliedschaft ist zunächst freiwillig, es wird allerdings Druck auf die Mädchen und ihre Familien ausgeübt, diesen beizutreten. Die jungen Frauen werden als Trägerinnen der antisemitischen NS-Ideologie und zu Tugenden wie Disziplin, Gehorsam, Pflichterfüllung und Opferbereitschaft geschult.
Vor 100 Jahren
8. April 1923
Leo Schlageter wird von den Franzosen wegen Spionage und Sabotage verhaftet und Ende Mai hingerichtet. Rechte Kreise stilisieren Schlageter zum Märtyrer, die NSDAP entwickelt einen regelrechten „Schlageter-Kult“.
10. April 1923
Rede Hitlers im Zirkus Krone München und große Parade der NS-Jugendbewegung durch München
15. April 1923
In New York findet die erste Vorführung eines Tonfilms statt.
April 1923
Rechtsextreme Krawalle in München
Vor 90 Jahren
5. März 1933
Bei den Reichstagswahlen stimmen fast 45% der Landsberger Wähler für die NSDAP.
10. März 1933
Rund 120 bewaffnete SA-Männer aus Landsberg, München, Inning und Steinebach ziehen in Begleitung einer Musikkapelle durch die Stadt und hissen die Hakenkreuzflaggen an den öffentlichen Gebäuden und am Bayertor.
22. März 1933
Die ersten sogenannten „Schutzhäftlinge“, d.h. politische Gefangene, werden aus dem Landsberger Gefängnis ins KZ Dachau überstellt, da das Strafvollzugssystem durch die Massenverhaftungen überfordert war. Auslöser war die „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat" vom 28. Februar 1933, die es gestattet, alle politischen Gegner ohne richterlichen Spruch für unbestimmte Zeit in Haft zu nehmen.
24. März 1933
Der Deutsche Reichstag beschließt das „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich (RGBl. I S. 141)“. Mit diesem Ermächtigungsgesetz ging die gesetzgebende Gewalt de facto vollständig an Adolf Hitler über. Es war die Grundlage zur Aufhebung der Gewaltenteilung und ermöglichte alle darauf folgenden Maßnahmen zur Festigung der nationalsozialistischen Diktatur.
30. März 1933
Erste Mitgliederversammlung des „Schutzbundes für Handel und Gewerbe in Landsberg“ anlässlich des für den 1. April reichsweit angeordneten Boykotts jüdischer Geschäfte, Praxen und Kanzleien. Ziel des Vereins: „Abwehrkampf gegen Warenhäuser, Einheitspreisgeschäfte, Filialbetriebe und sonstige Schädlinge“.
10. Februar 2023
Augsburg feiert den 125. Geburtstag seines berühmten Sohns, des Dramatikers und Lyrikers Bertolt Brecht. Die Werke Brechts, der als einer der einflussreichsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts gilt, werden weltweit aufgeführt. Brecht ist der Begründer des epischen beziehungsweise dialektischen Theaters.
Vor 80 Jahren
22. Februar 1943
Vor dem Volksgerichtshof München werden die 21-jährige Sophie Scholl, ihr Bruder Hans (24 Jahre) und ihr Kommilitone Christoph Probst (23) wegen „landesverräterischer Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat und Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt und am selben Tag hingerichtet. Sie hatten vier Tage zuvor an der Universität 1700 Flugblätter ihrer Widerstandsorganisation „Weiße Rose“ verteilt.
Vor 90 Jahren
1. Februar 1933
In Düsseldorf wird Rosemarie Nitribitt geboren. Das Leben der später als Edelprostituierte arbeitenden Frau, ihre angeblichen Kontakte zu prominenten Kreisen und ihre Ermordung 1957 sorgten deutschlandweit für Skandale und inspirierten Romane, Theaterstücke und Filme.
Vor 100 Jahren
16. Februar 1923
In Ägypten wird das im November 1922 im Tal der Könige entdeckte Grabmal (KV62) des Pharaos Tutanchamun erstmals geöffnet. Der Fund der Schätze löst eine weltweite Ägypten-Begeisterung aus.
Vor 200 Jahren
23. Februar 1823
Der englische Seefahrer James Weddell dringt als erster während einer Antarktisexpedition bis auf 74°15' Süd vor.
Vor 400 Jahren
25. Februar 1623
Kaiser Ferdinand II. verleiht auf dem Regensburger Fürstentag Maximilian I. von Bayern die pfälzische Kurwürde, allerdings ohne das Recht, diese weiterzuvererben. München wird Kurfürstliche Residenzstadt.
28. Januar 2023
Die Stadtjugendkapelle Landsberg feiert vor über 1000 Zuschauern mit einem großen Konzert ihr 50-jähriges Jubiläum
Vor 75 Jahren
30. Januar 1948
In Neu-Delhi (Indien) wird Mahatma Gandhi ermordet. Der mehrfach für den Friedensnobelpreis nominierte Pazifist gilt als politischer und geistiger Anführer der indischen Unabhängigkeitsbewegung.
Vor 90 Jahren
30. Januar 1933
Die Sturmabteilung der NSDAP (SA) veranstaltet aus Anlass von Hitlers Kanzlerschaft einen Umzug durch Landsberg.
Vor 100 Jahren
2. Januar 1923
In Paris beginnt eine Konferenz der Alliierten über die Reparationszahlungen des Deutschen Reichs. Wegen der Uneinigkeit Großbritanniens und Frankreichs wird sie am 4. Januar ergebnislos abgebrochen.
Wegen der steigenden Kohlenpreise im Deutschen Reich wird das wöchentliche warme Bad zu einem teuren Vergnügen. Eine Alternative ist der Besuch öffentlicher Schwimmbäder, der in Großstädten aber für Erwachsene durchschnittlich 60 Mark und für Kinder 30 Mark kostet.
4. Januar 1923
In einer Nachschrift zu seinem Testament fordert der sowjetische Regierungschef Wladimir Lenin die Absetzung Josef Stalins als Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei. Lenin begründet seine Forderung mit den charakterlichen Schwächen Stalins.
7. Januar 1923
In den USA gründen die Brüder Walt und Roy Disney das Unternehmen Disney Brothers Cartoon Studio.
9. Januar 1923
Die politische Polizei Preußens verbietet die Großdeutsche Arbeiterpartei als Nachfolgeorganisation der am 15. November 1922 in Preußen verbotenen Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP).
11. Januar 1923
„Ruhrkrise“: Das Ruhrgebiet wird von belgischen und französischen Truppen besetzt. Ziel ist, die linksrheinischen Gebiete vom Deutschen Reich abzutrennen und so eine dauerhafte Schwächung Deutschlands zu erreichen.
In München demonstrieren die Nationalsozialisten (NSDAP) gegen die „Novemberverbrecher”. Dieses diffamierende Schlagwort bezieht sich auf die republikfreundlichen Parteien (SPD, Zentrum, DDP), die sich im November 1918 für die Ausrufung der Republik und die Unterzeichnung eines Waffenstillstandsvertrags eingesetzt hatten.
17. Januar 1923
Wegen der drohenden Kohlenknappheit nimmt die Berliner Stadtverordnetenversammlung einen Dringlichkeitsantrag an, der unter anderem die Einstellung der Lichtreklame fordert.
27. Januar 1923
In München findet der erste Reichsparteitag der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) statt. Wegen umlaufender Putschgerüchte hat der bayerische Ministerpräsident Eugen Ritter von Knilling (BVP) vorsorglich den Ausnahmezustand für München erklärt.
Vor 200 Jahren
14. Januar 1823
Nur fünf Jahre nach seiner Eröffnung wird das Hof- und Nationaltheater in München durch einen Brand zerstört. Ein Vorhang in den Kulissen hatte sich während einer Vorstellung an einem Beleuchtungswagen entzündet. Obwohl das Feuer sehr schnell auf das gesamte Theater übergriff, wurde niemand verletzt, was Augenzeugen zufolge ein Verdienst von Prinz Karl war, der zufällig anwesend war und von seiner Loge aus die Evakuierung organisierte.
Vor 250 Jahren
22. Januar 1773
Das Ersuchen des damaligen Stadtpfarrers an das bischöfliche Ordinariat, das Fest des Heiligen Sebastian als Fest des Schutzheiligen genauso feierlich wie das Patrozinium abhalten zu dürfen, wird bewilligt. Diese Erlaubnis gilt als erstes schriftliches Zeugnis für den Kult des Hl. Sebastian als Stadtpatron.
Quellen:
chronik.net
Anton Lichtenstern: Landsberg am Lech, Geschichte und Kultur, Holzheu-Verlag, Mering 2012,
Peter Süß: 1923 – Endstation Alles einsteigen! Berenberg Verlag, Berlin 1922
V. Dotterweich / K. Filser (Hg.): Landsberg in der Zeitgeschichte – Zeitgeschichte in Landsberg, Verlag Ernst Vögel, München 2010
Herbert Regele: Chronik: 700 Jahre Stadt Landsberg am Lech
M. Paulus / E. Raim / G. Zelger (Hg.): Ein Ort wie jeder andere. Bilder aus einer deutschen Kleinstadt. Landsberg 1923 – 1958, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbeck bei Hamburg1995
Landsberger Geschichtsblätter, 110. Jahrgang 2011/2012, Eigenverlag des Historischen Vereins für Stadt und Landkreis Landsberg e.V., 2012
Peter Fleischmann: Festungshaft Adolf Hitlers in Landsberg 1023/24, in: www.historisches-lexikon-bayerns.de